Venezuela / Caracas Bildung und Gesundheit helfen Müttern und Kindern aus dem Elend von La Baruta

Schon die Eltern haben die Grundschule in der Regel nicht abgeschlossen. In Baruta im Südosten von Caracas haben nur 21% der Erwachsenen eine reguläre Arbeitsstelle. 79% sind nicht krankenversichert. Alkohol, Drogen und Gewalt sind allgegenwärtig. 55% der Frauen sind alleinerziehend. Ein öffentliches Krankenhaus gibt es nicht.

 

Hier bemüht sich seit 1984 unsere Partnerorganisation Asociación de Arte y Cultura (ASAC) um die Ausbildung von Frauen in familien-verträglichen Berufen (Frisörhandwerk, Nähen, Schneidern, Kochen, Backen u.a.m.) und um die Förderung ihrer Familien. Dabei wurden Hilfen in Sachen Gesundheit – zumal der Kinder - immer dringender. Zusammen mit der Fachorganisation „Salud y Familia“ (Gesundheit und Familie) begannen die Anstrengungen um eine medizinische Basisversorgung. Vor Projektbeginn wurden monatlich ca. 2000 Patienten behandelt. Dabei wirkten Allgemeinmediziner, Gynäkologen, Neurologen und Kardiologen mit.

 

Das Projekt :

Gesundheit: Für dringende zahnärztliche Versorgung der Mütter und Kinder gab es zwar hilfsbereite Zahnärzte, aber kaum zahnärztliche Ausstattung für ihre Tätigkeit. Also wurde ein Zahnarztstuhl nebst Zubehör angeschafft. Das erlaubte eine Verdoppelung der Behand-lungen auf jährlich ca. 560. Akute Not herrscht im Sozialzentrum der ASAC noch an einer anderen Front. Zahlreiche Kinder in Baruta leiden unter Verhaltensstörungen. Im Rahmen des Programms „Ärztliche Betreuung von Schulkindern mit Lernschwierigkeiten“ wurden bis zum Projektbeginn 108 Kinder behandelt - bei ständig steigender Nachfrage. Ehe die Kinder in besondere pädagogische Betreuung oder psychotherapeutische Behandlung kommen, gilt es abzuklären, ob den Störungen neurologische Defekte zugrunde liegen. Zur Diagnostik bedurfe es dringend eines Elektroenzephalographen. Der wurde ebenfalls beschafft.

 

Frauenberufsbildung:Zur Verbesserung der schon genannten Bildungsprogramme wurden fehlende Ausstattungs-gegenstände und Arbeitsmaterial angeschafft (Tische, Stühle, Scheren, Bürsten u.a.m.). Neu eingeführt wurden PC-Kurse. Hierfür wurden 10 Computer mit Zubehör angeschafft. Sie lieferten zudem die Voraussetzung dazu, Frauen mit entsprechender Begabung auch speziellere EDV-Ausbildung zu ermöglichen. Die Chancen der Absolventinnen auf dem Arbeitsmarkt sind erheblich gestiegen, erst recht für die Frauen, die sich mit der Gründung von Kleinstunternehmen selbständig gemacht haben, weil sie nun mit dem PC umgehen können.

 

Das Projekt wurde vom Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mitfinanziert. Die Projektkosten beliefen sich auf insgesamt rd. Euro 62.000.

 

Finanzierung:

ASAC 8.000,- EUR

BMZ 42.500,- EUR

RDS 11.500,- EUR

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          62.000,- EUR