Projekte fallen nicht vom Himmel

Für heutige Kölner war der Dom schon immer da. Tatsächlich wurde er aber einmal Stein für Stein erbaut. Auch unsere Projekte haben jeweils ihre eine eigene – weniger lange – Geschichte. Wie Projekte entstehen, welche Akteure beteiligt sind, welche „Kinderkrankheiten“ auftauchen und wie sie geheilt werden, möchten wir euch anhand des einen oder anderen Projektes in den nächsten Artikeln erzählen.  Viel Spaß beim Lesen!

 

Projekte stehen und fallen mit dem Partner zusammen

 

In der RDS arbeiten wir grundsätzlich mit Partnerorganisationen im Projektland zusammen, auf deren Kompetenz wir uns verlassen können. Sie sind uns persönliche bekannt und mit mit den Verhältnissen und den Menschen vor Ort vertraut. Mit ihnen sprechen unsere Partner über ihre Nöte, dann über Ideen zur Abhilfe und über die Lern- und Arbeitsbereitschaft, die auf alle Beteiligten zukommt – seien es Kleinbauern in den Anden Perus, die Ertrag, Qualität und Diversifizierung ihrer Landwirtschaft steigern sollen, seien es Frauen in Guatemala oder Jugendliche in Nigeria vor Erlernen eines Handwerks. Denn Entwicklung, ob in Sachen Landwirtschaft, Ausbildung oder Gesundheit, bedeutet Neues lernen und umsetzen: viel Arbeit, die die Menschen vor Ort leisten müssen – der Partner selbst und die Zielgruppe: Hilfe zur Selbsthilfe! 

 

Kooperation auch mit Partnern in Europa - Der Beginn einer Freundschaft

 

Die RDS pflegt auch die Freundschaft mit Organisationen in anderen Ländern Europas, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. So in Belgien seit fast 30 Jahren mit ACTEC. Joaquín lernte im Jahr 2014 bei einem längeren Besuch bei ACTEC die Arbeit von FUNDAP, Partner von ACTEC in Guatemala, kennen. Es folgte – über Skype – ein erstes Kennenlerngespräch mit der Leiterin der Bildungsprogramme von FUNDAP. Es traf sich, dass kurz danach der Geschäftsführer von FUNDAP Köln besuchte. Ein persönliches Treffen war der Anfang einer Freundschaft, die bald eingehende Beschreibung eines denkbaren Projekts im Bereich Schulungen und Mikrokredite der Beginn der Zusammenarbeit, die mit der Zeit gewachsen ist.

 

Ein erstes Projekt in Guatemala

 

Die Projektvorlage war ausbildungsorientiert, nachhaltig, ganz im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Beste Voraussetzungen für ein auch hierzulande förderungswürdiges Projekt, nicht zuletzt seitens des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Es ging darum, 165 bedürftige Frauen, die über kleine Geschäfte – meist in den eigenen Papp- oder Brettwänden - verfügten, mit Mikrokrediten, persönlicher Beratung und einer betriebswirtschaftlichen Grundausbildung zur Verbesserung ihrer Kleingeschäfte zu unterstützen.

 

Vom Projekt zur Wirklichkeit: Was fehlt da noch?

 

Wie immer, ging es jetzt darum, das Projekt zu konkretisieren: Die Zielgruppe genau definieren, Ziel und Zwischenziele festlegen mit hierzu geeigneten Indikatoren, die konkreten Maßnahmen darstellen, und die Kosten ermitteln. Je weiter fortgeschritten die Projektbeschreibung, umso präziser werden die Fragen. Und neue kommen hinzu: Risikoabschätzung, Fragen nach der Nachhaltigkeit: Was bleibt, wenn wir nicht mehr da sind? Geht die Arbeit weiter und steht auf eigenen Füßen? Nach einigen Wochen Arbeit, mit Emails und Skypegesprächen, steht ein Entwurf bereit für Bengo. Was und wer Bengo ist, erfahrt ihr im nächsten Artikel.