"Hinter den Kulissen": Shirley Yadhira Juárez - Quetzaltenango, Guatemala


Shirley Yadhira Juárez, oder Seño Shirley wie sie liebevoll von den ProgrammteilnehmerInnen genannt wird, kommt aus Quetzaltenango und began vor über 15 Jahren als Ausbilderin im Programm CEDE für FUNDAP zu arbeiten. Heute verantwortet Shirely mit einer Arbeitskollegin die technischen und unternehmerischen Ausbildungsprogramme von FUNDAP in 3 Ausbildungszentren (Centros Técnicos) und 18 CEDEs für 2.500 Begünstigten. Shirley ist eine begeisterte Vulkanwanderin und lacht oft und viel, sehr viel.

 

Warum arbeitest du für eine NRO?

FUNDAP fördert mit ihren Programmen die ganzheitliche Entwicklung und die Würde jeder einzelner Person, insbesondere der Frauen und Kinder. Bei FUNDAP zu arbeiten, hat mir die Möglichkeit gegeben, die Realität meines Landes aus der Nähe kennenzulernen, eine Realität, die oft weh tut. Sie gibt mir aber auch die Möglichkeit, zu wachsen und zu träumen in der Überzeugung, dass wir mit unseren Programmen diese Realität positiv und nachhaltig verändern können.

Die Bildung und berufliche Ausbildung von benachteiligten Jugendliche liegt mir sehr am Herzen. Bei FUNDAP kann ich diese Leidenschaft entfalten und konkret zu einer Verbesserung der Bildungssituation von vielen Jugendlichen und Frauen beitragen, indem ich nach neuen Möglichkeiten und Lösungswege für die Bedürfnisse in den Gemeinden suche und indem sie dann  implementiere. Meine Inspiration ist es, einen Jugendlichen und seine Träume kennenzulernen, sein Potenzial zu entdecken und nachher zu sehen wie dieser Jugendliche eine Veränderung in seinem Leben vollzieht. Erziehen ist für mich eine Herzensangelegenheit und bei FUNDAP kann ich sie verwirklichen.

Shirley mit einer Auszubildenden von CEDE.

 

Was sind die größten Probleme in deinem Land?

Die dringendsten Probleme in meinem Land sind:

  • Die Unterernährung von Kindern*
  • Die geringe Anzahl an Weiterführenden Schulen nach der 6. Klasse (Mittelschule und Berufsschulen), insbesondere in ländlichen Gebieten
  • Die steigende Zahl an Jugendlichen (insbes. Mädchen) ohne Schulabschluss, die bereits in jungen Jahren ohne Perspektive und somit anfälliger für soziale Probleme sind
  • Die hohe Unsicherheit und Kriminalität auf den Straßen

* In Guatemala leiden über 50% der Kinder unter 5 Jahren an Unterernährung. Es ist die höchste Rate in Lateinamerika und gehört zu den höchsten weltweit.

 

Was magst du am meisten an deinem Land?

Ich liebe meine Landsleute: Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten, sind wir unkompliziert, optimistisch, solidarisch, liebenswert, lachen viel und haben einen tiefen Glauben. Hinzu kommt unsere vielfältige Kultur mit 25 Sprachen (22 Maya-Sprachen, Xinka, Garífuna und Spanisch als offizielle Landessprache) und natürlich unsere Natur, Landschaften und Vulkane, die spektakulär sein.

 

Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft?

 

Mein größter Wunsch für die Zukunft ist ein geeintes Land; Familien, die in denen Werte gelebt und respektiert werden und Bildung einen höheren Stellenwert hat; einen für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen Guatemalas engagierten Bildungssektor. All das, um unser geliebtes Land zu einem Land voller Möglichkeiten zu machen. Unsere Jugend verdient es. Wir Guatemalteken haben Talent. Wir müssen es nur nutzen, uns einbringen und für das arbeiten, was wir uns wünschen.