"Hinter den Kulissen": Reinhard Backes, Gründer von Schule statt Straße

Links: José A. Padrão, Arzt, Mitte: Reinhard Backes, Gründer von Schule statt Straße, Rechts: Gustav Schmidt, Kameramann, beide Teilnehmer des Projekts »Kenia 2013«
Links: José A. Padrão, Arzt, Mitte: Reinhard Backes, Gründer von Schule statt Straße, Rechts: Gustav Schmidt, Kameramann, beide Teilnehmer des Projekts »Kenia 2013«

Wann und wieso haben Sie sich entschlossen "Schule-statt-Straße" zu gründen?

»Schule statt Strasse« ist 1994 eher spontan entstanden. Im Gespräch mit einem Freund aus Guatemala, aus dem Wunsch heraus, anderen zu helfen, aber sicher auch aus Neugierde auf fremde Länder, Abenteuer- und Reiselust. Dass daraus eine Initiative wird, an der sich im Laufe der Jahre mehr als 200 Freiwillige beteiligen würden, die (inzwischen) 19 Schulbau-Projekte realisiert haben, hat sicher keiner erwartet.

 

Wie viele Projekte haben sie bereits begleitet und betreut? Welche Probleme treten am meisten auf? 

Persönlich war ich bei 9 Projekten dabei, die alle irgendwie eine Herausforderungen waren, weil sie alle über Spenden finanziert werden mussten, weil es immer wieder auch galt, junge Freiwillige zu finden, die anpacken wollen, die Mühen und Risiken nicht scheuen, die bereit sind, Zeit und Geld zu investieren.

 

Wer profitiert am meisten vom Projekt: die Kinder oder die Helfer?

Die Sozialeinsätze sind ein Gewinn für beide Seiten, aber möglicherweise profitieren die jungen freiwilligen Helfer davon am allermeisten. Jeder Einsatz ist eine einmalige Erfahrung, weil du zusammen mit anderen etwas aufbaust. Du schaust einfach über den Tellerrand, erlebst, wie andere leben (müssen), lebst selbst unter einfachsten Bedingungen. Das bringt dich ungemein weiter!

 

Was ist Ihr größter Wunsch für die Zukunft?

»Schule statt Strasse« ist eine kleine Initiative von Leuten, die sich mit der Not anderer nicht abfinden wollen; und doch haben wir manches erreicht. Wer wirklich etwas verändern möchte, wird viele und vieles bewegen! Das habe ich selbst immer wieder erfahren - und diese Erfahrung wünsche ich gerade jungen Menschen!