"Hinter den Kulissen": Rogger Bustamante

Mein Name ist Rogger Bustamante. Ich bin Soziologe und habe mich auf die Entwicklung und Realisierung von Projekten zum Wohl bedürftiger Gemeinden spezialisiert. Bei der Asociación UNACEM arbeite ich in der Planung und Verwaltung von Entwicklungsprojekten.

 

1. Warum arbeitest du für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) wie Asociación UNACEM?

Ich betrachte Asociación UNACEM als die erste NGO im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, die mir die Möglichkeit gibt, konkrete Aktivitäten und Maßnahmen mit einer positiven Wirkung für das Leben der Menschen durchzuführen. Bei der Planung und Durchführung von Entwicklungsprojekten muss man sich immer wieder das Ziel vor Augen führen, das Leben der Zielgruppe, der begünstigten Gemeinden, mittel- und langfristig positiv zu verändern. Dafür ist es von besonderer Bedeutung, die jeweiligen Gemeinden persönlich zu kennen und von ihnen zu lernen: ihre Kultur, ihre Stärken und Schwächen, ihre Bedürfnisse und Erwartungen. Beide Akteure, NGO und Zielgruppe, müssen voneinander lernen, gemeinsam die Projekte entwickeln und die angestrebten Ziele verfolgen.

 

2. Was sind die größten Probleme in deinem Heimatland?

Eines der großen Probleme in Perú ist die Ungleichheit und der Mangel an Möglichkeiten für die Menschen, insbesonderen in den ländlichen Gebieten. Trotz der Bemühungen der peruanischen Regierung, die Schere zwischen Arm und Reich zu reduzieren, bestehen weiterhin große Unterschieden in verschiedenen Teilen des Landes. 20% der peruanischen Bevölkerung lebt aktuell in Armut bzw. Extremarmut: mangelhafte Trinkwasserversorgung, Abwassersysteme und Sanitäranlagen, schlechte Gesundheitsversorgung, Mangelernährung insbesondere bei Kindern und schwangeren Frauen, keinen Zugang zu qualitativen Schulbildung, sind einige der Probleme im Land, die wir mit unserer Arbeit bekämpfen möchten. 

 

3. Was magst du am meisten an Perú?

In Peru gibt es insbesondere zwei Dinge die ich liebe und die mich immer wieder begeistern. Zum einem ist da die kulturelle Vielfalt des peruanischen Volkes, die sich in der Gastronomie, der Kunst und in den kulturellen Gewohnheiten der verschiedenen Regionen Perus widerspiegeln. Die uralte Geschichte des Landes hat sicherlich einen wichtigen Einfluss auf unseren kulturellen Reichtum. Zum anderen ist da der Unternehmergeist und die Fähigkeit der Peruaner schwierigen Situationen zu begegnen, aus ihnen zu lernen und in ihnen Chancen zu entdecken, um daraus mit innovativen Ideen gestärkt herauszukommen. Insbesondere haben immer wieder die peruanischen Frauen diese Fähigkeiten gezeigt und sind für uns Vorbild und Stolz zugleich. 

 

4. Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft?

Mein größter Wunsch für die Zukunft ist es, mittel-und langfristig in einem sicheren Land mit hohen Qualitätsstandards für alle Peruaner zu leben. Dass meine Kinder dieses Land genießen können und ich ihnen mit Stolz erzählen kann, wie wir als Land für diesen Wechsel gearbeitet haben und wie ich persönlich dazu beitragen konnte.