Libanon: Einrichtung des Institute of Management and Services (IMS), Ausbildungsprogramme für Frauen

Im Jahr 2008 hatten wir die Ausbildung von Landfrauen im Bildungszentrum Al Tilal in Maad bei Byblos / Libanon unterstützt. Die für diese Ausbildung verantwortlichen Damen hatten inzwischen in der Trägerschaft ihres Vereins "Promotion et Développement Sociale" (PRODES) ein eigenes Schulungsgebäude errichtet: Institute of Management and Services (IMS). Zweck: Schaffung und Professionalisierung selbständiger Kleinunternehmen des Gastgewerbes, Ausbildung von Personal für die ländliche Entwicklung im Libanon. Bei der Fertigstellung des IMS haben wir 2010 geholfen.

 

Seit biblischen Zeiten war der Libanon ein wohlhabendes und friedliches Land. Bei aller Mischung der Bevölkerung galt es lange als die Schweiz des vorderen Orients. Nach seinem Leidensweg der letzten Jahrzehnte haben Hunderttausende das Land verlassen, leben von den 3.5 Millionen Einwohnern 1,3 Mio unter der Armutsgrenze, sind 25 Prozent der arbeitsfähigen Menschen arbeitslos.

 

Bei begrenzten landwirtschaftlichen Potentialen und wenig Aussicht auf größere industrielle Entwicklung setzt der Libanon auf den Tourismus als zukunftsträchtigen Entwicklungsbereich. In arabischen Nachbarstaaten wurde der Libanon als Urlaubsland entdeckt. 13 Millionen Menschen libanesischen Ursprungs leben heute im Ausland und pflegen noch familiäre oder geschäftliche Verbindung in die frühere Heimat.

 

Das IMS bietet drei Ausbildungsprogramme für Frauen:
1. Dreijährige Ausbildung zur Wirtschafterin (Hospitality Management and Entrepreneurship) mit staatl. Diplom.
2. Zusatz- und Ergänzungskurse: Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch), Computer, Unternehmerschaft, Kultur, Fremdenführung, Beherbergung, Dekoration, Kochen.
3. Einzelkurse, Konferenzen, Workshops, "itinerant training programmes" in den Dörfern und andere Veranstaltungen zur Sensibilisierung für die o.g. Themen.

 

Zur Fertigstellung, Einrichtung und vollen Betriebsaufnahme des IMS fehlten noch rd. Euro 40.000 zur Beschaffung von notwendigem Gerät und Mobiliar. Hierzu haben wir Euro 20.000 beigetragen, so dass das IMS 2011 in Betrieb ist.