Jungen Frauen eine professionelle Ausbildung ermöglichen - Abobo (Abidján / Elfenbeinküste)

Zwischen 2010 und 2012 kam es aufgrund der Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Todesopfern. Insbesondere Abobo, ein Stadtrandviertel im Norden der Hauptstadt Abidján, wurde von den Unruhen stark getroffen. Der Tourismus im Land kam zum größten Teil zum Erliegen und mit ihm der Bedarf nach Fachkräften in der Hotellerie.

 

Abobo ist das zweitgrößte Viertel Abidjáns und besteht hauptsächlich aus Armensiedlungen. 47 % der jungen Frauen (zwischen 12 und 20 Jahre alt) haben keinen Schulabschluss. Sie hören nach der 7. oder nach der 9. Klasse auf. Da sie keine berufliche Ausbildung haben, arbeiten sie oft als Verkäuferinnen oder Hausangestellten ohne jegliche Fachkenntnisse und verdienen zwischen € 30 und € 45 im Monat. So haben sie keine Chance, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und werden leicht Opfer von Prostitution. Um den Kreislauf der Armut zu brechen, ist der Zugang zu beruflicher Bildung das Mittel der Wahl. Es öffnet die Chance, in festere Arbeitsverhältnisse zu kommen und ein stabileres Einkommen zu erwirtschaften.

 

Das Ausbildungszentrum Yarani in Abobo bietet bedürftigen jungen Frauen (monatliches Einkommen einer 8 bis 10 Köpfige Familie: 135 bis 250 €) verschiedene, vom Bildungsministerium anerkannte Kurse in den Bereichen Hotelfach, Koch- und Konditorhandwerk, Helfer im Gesundheitsdienst, Führung von Kleinunternehmen sowie Alphabetisierungskurse. 2010 wurde die Hotelfachausbildung nach 7 Jahren aufgrund der politischen Unruhen ausgesetzt. Seit 2012 hat sich die Lage nach und nach beruhigt, die Touristen kommen wieder ins Land und die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften steigt.

 

Sowohl Eltern aus Abobo, als auch Hotels zu denen Yarani in Kontakt steht, hatten sich an die Schule gewandt und gebeten, dass die Ausbildung zur Hotelfachfrau wieder angeboten wird. Yarani kam dieser Bitte gerne entgegen. Dafür musste ein Mehrzweckraum (Restaurant/Vortragsraum) gebaut werden, damit der praktische Teil der Ausbildung den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. In der dreijährigen Ausbildung wurden pro Jahr 20 Azubis ausgebildet.