Auch in Guatemala verlangt der Arbeitsmarkt jetzt EDV
Das Centro Educativo Técnico Laboral KINAL (Ausbildungszentrum für technische Berufe KINAL) ist ein imposanter Bau. Jedenfalls in dem Armenviertel, in dem er steht. Der Zusammenhang von
mangelnder Berufsbildung, Arbeitslosigkeit und Armut wird hier augenfällig. KINAL hat klein angefangen. Dann wurde mit internationaler Hilfe neu gebaut. Als RDS 1996 vor Ort Kontakt aufnahm,
beschäftigte das Zentrum bereits 50 Ausbilder. Sie ermöglichen Jungen aus armen Familien, arbeitswilligen Arbeitslosen und ungelernten Arbeitern eine berufliche Qualifizierung.
Im Tagesbetrieb und in Abendkursen. Der Tagesbetrieb kennt zwei Arten von Schülern: a) die Jugendlichen aus bedürftigen Familien; b) Arbeitende, die von ihrer Firma zur Qualifizierung geschickt
werden. Hierfür zahlen die Firmen und das hilft, KINAL zu unterhalten. Zu den Abendkursen kommen Arbeitslose, deren Chance auf einen Arbeitsplatz durch die Ausbildung steigt, und Erwachsene, die
einen Arbeitsplatz haben, ihn aber durch Qualifizierung sicherer machen oder verbessern wollen. Zu den Ausbildungssparten gehörten damals Holzverarbeitung, Schweißen, Elektroinstallation,
Elektronik, Kühl- und Klimatechnik, KfZ-Mechanik und Bauzeichnen, aber nicht EDV. Inzwischen verlangt aber auch in Guatemala der Arbeitsmarkt als zusätzliche Anforderung von Bewerbern bei
Werkstätten und
Industrieunternehmen, daß sie mit Computern wenigstens ein wenig umgehen können.
Das Kooperationsprojekt mit RDS erlaubte es dann KINAL, EDV-Unterricht ins Programm aufzunehmen. KINAL stellte den dafür benötigten Raum, RDS – nicht zuletzt dank der Mithilfe des Bundesministers
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - 30 Computer, 30 Computertische, 6 Drucker. Die Installation übernahmen ehemalige KINAL-Schüler. Schließlich wurde noch ein Verantwortlicher
für den Computerraum eingestellt, für die Geräte, die Koordination ihres Einsatzes, die Arbeitsordnung.