Ausbildung von Krankenschwestern in Santo Tomé

Die Provinz Corrientes mit der Bischofsstadt Santo Tomé liegt im argentinischen Zweistromland zwischen Rio Paraná und Rio Uruguay. Die riesigen Fluß-, Seen- und Sumpfgebiete sind der größte Wasserspeicher Südamerikas. Wo der Rio Uruguay die Grenze zu Brasilien bildet, liegt Santo Tomé. Der bisherige Bischof Msgr. Polti ist mit uns (RDS) seit Jahren in Verbindung und befreundet.

 

Bei allem Wasserreichtum, vor Ort herrscht Armut. 65% leben unter der Armutsgrenze. Die wirtschaftliche Rezession in Argentinien tat ein übriges: Die Arbeitslosigkeit stieg auf über 22%, die Reallöhne sanken um 24%. Landflucht: 80.000 Menschen verließen die Projektregion. Hauptgrund: Mangel an beruflicher Ausbildung. Schon 1994 errichtete der Bischof das Instituto Tecnológico Irupé. Es qualifiziert bedürftige junge Menschen wie auch Erwachsene für den Arbeitsmarkt. Für Frauen ist ein Berufszugang besonders schwer. Irupé bildet Sekretärinnen mit dem Schwerpunkt Informatik aus wie auch für andere Berufe, für die in der Region Bedarf besteht. Über 80% der Absolventinnen fanden eine Arbeit.

 

Auf dem Land und in den wenigen städtischen Krankenhäusern herrscht ein eklatanter Mangel an Ärzten und qualifizierten Krankenschwestern. Gesundheitsstationen in ländlichen Regionen werden von Hilfskräften betreut: von Frauen nach meist nur dreimonatiger Vorbereitung. Den größten Mängeln zumal in der Mutter-/Kind-Fürsorge hilft am ehesten eine gute Krankenschwesternausbildung ab. Dann beteiligt sich die Regierung sogar an deren Bezahlung. Bedarf besteht. So finden auch hier junge Frauen Zugang zu einem Beruf.


Irupé bildete bereits einige junge Frauen aus der Region in dreijährigem Lehrgang zu Krankenschwestern aus. Das Lehrprogramm war also schon gegeben und hatte sich bewährt, Es fehlte an geeigneten Räumen und Einrichtungen für einen dauerhaften und geregelten Ausbildungsbetrieb. Irupe und RDS bauten eine Krankenschwesternschule mit Räumen für 150 Ausbildungsplätze. Jährliche Aufnahme: 50 Schülerinnen. Gebaut und eingerichtet wurden Bibliothek, Unterrichts-, Verwaltungsräume und Labor. An den Gesamtkosten des Projekts von rd. Euro 211.000 hat sich Irupé mit Euro 26.000 beteiligt.

Der Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) trug Euro 152.000 bei. Die restlichen Euro 33.000 sowie weitere Kosten der Abwicklung trug RDS. Das Projekt wurde zum Jahresende 2007 abgeschlossen.