Kinshasa (DR Kongo): "TANGWA" - Studentinnen im Sozialeinsatz
Im damaligen Zaire, heute Demokratische Republik Kongo, herrschten chaotische Verhältnisse. 1991 schloß auch die Universität ihre Pforten. Bald darauf schrieb uns unser Partner CECFOR (Centre
Congolais de Culture, de Formation et de Développement) und bat uns um Mitwirkung beim Bau eines Bildungszentrums für Frauen, in dem ein Studentinnenheim integriert sein würde. Den Studentinnen
sollte dort nicht nur ein akademisches Lernen ermöglicht werden, vielmehr sollten sie für soziale Verantwortung sensibilisiert werden und selbst praktische Einsätze organisieren. Wir hielten den
Plan für illusorisch und winkten ab.
1997 meldete sich CECFOR wieder. Das Centre Culturel Universitaire TANGWA stehe, sei längst bezogen und in Betrieb, es fehle aber noch manches an der Einrichtung und vor allem Lehrmaterial. Auch
sei noch einiges aufzuwenden, bis die Bildungsprogramme sich eingespielt hätten. Ob die RDS jetzt dabei helfen könne, diese Hürden noch zu nehmen. Wir haben uns dann bemüht, dem Wunsch zu
entsprechen und die dafür nötigen Gelder auftreiben können, nicht zuletzt dank auch kirchlicher Unterstützung des Projekts. Damit konnten ein Mehrzweckraum für 75 Personen und eine Lehrküche mit
15 Arbeitsplätzen eingerichtet und 3 PC’s , Fotokopierer, Video-Set, vier Nähmaschinen sowie Unterrichts- und Verbrauchsmaterialien angeschafft werden.
In TANGWA finden jetzt 220 Studentinnen einen Lehrbetrieb, der sie zu verantwortlichem Studieren anhält. Neben dem Studium betreuen die Studentinnen - und weitere 100 Frauen, für die TANGWA
Weiterbildungsprogramme anbietet - Sozialmaßnahmen und Gesundheitsdienste in Stadtrandgebieten. Hierzu gehören Kursprogramme für Frauen aus diesen Armenvierteln, die von TANGWA für 250
Teilnehmerinnen großteils in deren Wohngebieten organisiert werden. Kursinhalte: Lesen und Schreiben, Hygiene, Gesundheits- und Ernährungsfragen, Kochen, Backen, Schneidern, Haushaltsführung,
Kindererziehung, verantwortliche Elternschaft, Rolle der Frau.