Kaffee- und Kakao-Kleinbauern zum erträglichen Familieneinkommen verhelfen

Den Verein APRODES (Asociación Peruana para la Promoción del Desarrollo Sostenible) mit Sitz in Lima hatte unsere Mitarbeiterin, Frau Lena Sà Couto, beim Besuch des Projekts mit einer anderen Partnerorganisation kennen gelernt. Aprodes unterhält Niederlassungen sowohl im Andenhochland wie im Regenwaldgebiet, kennt sich dort aus und verfügt über reiche Erfahrung in landwirtschaftlicher Schulung, Sozialarbeit und Gesundheitsdienst. Man verstand sich und es folgte ein Projekt: 450 armen Kleinbauernfamilien zu rentabler Kaffee- und Kakaoproduktion sowie ausgewogener Ernährung der Kinder verhelfen...

 

Die 450 Familien lebten von Landwirtschaft auf – wenn auch nicht großen – eigenen Anbauflächen. Diejenigen in den Höhenlagen von 800-1.800 m bauten Kaffee an, die in den benachbarten tieferen Lagen von 500-800 m Kakao. Lage und Böden sind hierfür bestens geeignet. Alle wohnten in primitiven Hütten, meist ohne Stromanschluss und ohne direkten Zugang zu Trinkwasser. Die Kinder unter 5 Jahren waren laut Ermittlung zu 36% zwar nicht unbedingt unter-, aber mangelernährt infolge unausgewogener Kost – mit der Folge unverhältnismäßig häufigen späteren Schulversagens. Die Ernteerträge, ob Kaffee oder Kakao, lagen weit unter fachlich angemessenem Standard und die Qualität unter dem gegenwärtiger Marktnachfrage.

 

Projektziele deshalb: 1. Qualitätssteigerung (Fairtrade-Zertifizierung); 2. Ertragssteigerung, und zwar in ökologischem Anbau; 3. genossenschaftliche Arbeitsorganisation und Vermarktung, 4. Diversifizierung der Lebensmittel zur ausgewogenen Ernährung, insbesondere der Kinder, durch ergänzenden Gemüseanbau. Alle 450 Familien hatten ihre Mitwirkung im Projekt erklärt.

 

Für die vier Teilziele fanden Schulungen durch Fachkräfte statt, die auch die praktische Umsetzung der Techniken draußen begleiteten oder beaufsichtigten: die Aufstellung der Anbaupläne, die Kultivierung der Anbauflächen, das Anlegen von Faulgruben für Naturdünger und  von Pflanzschulen sowie die Produktaufbereitung nach der Ernte. Hinzu kam die Ausbildung lokaler Promotoren, die Anleitung beim Aufbau bzw. der Stärkung lokaler Organisation (Genossenschaft), und – last but not least – in allem: Einbeziehung der Frauen und Mütter zur Partizipation auf allen Arbeits- und Entscheidungsebenen. Ihnen galt insbesondere Schulung in Gesundheits- und Ernährungsfragen und oblag die Anlage von 200 Bio-Gemüsegärten.

 

Das auf 3 Jahren angelegte Projekt (Okt. 2011 – März 2014) steht dzt. (Febr. 2014) vor dem Abschluss. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rd. Euro 590.000. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) förderte das Projekt mit rd. € 442.000. APRODES trägt als Eigenleistung rd. € 85.000  bei und RDS rd. € 63.000.