Enugu: Wasserversorgung für das Ausbildungszentrum VITTC und das angeschlossene Wohnheim

Das handwerklich-technische Schulungszentrum VITTC für junge Menschen aus armen Familien Enugus und der Umgebung, wurde 2003-05 vom Catholic Institute for Development, Justice and Peace (CIDJAP; Direktor Msgr. Prof. Obiora Ike) gemeinsam mit RDS und mit Unterstützung der Europäischen Union errichtet und ist seitdem erfolgreich in Betrieb. Aber die zur Planungszeit noch funktionierende kommunale Wasserversorgung brach zusammen infolge Vernachlässigung der Anlage. Dann wurden die oberirdisch verlegten Wasserrohre gestohlen. Öffentliche Sanierung war und ist nicht in Sicht. Wasser wurde per Tankwagen angeliefert. Ein Handicap für den Betrieb und die Weiterentwicklung des Schulungszentrums.

 

Das VITTC verfügt über 250 Ausbildungsplätze für Jugendliche ab 17 Jahren. Sparten: Schweißen und Metallverarbeitung, Kfz-Mechanik/-Elektrik, Blechverarbeitung, Karosseriereparaturen, Elektroinstallation/Elektronik, Klimatechnik, Zimmerei/Schreinerei und Kunsthandwerk (Keramik). Den lfd. Unterhalt kann das VITTC bereits selbst bestreiten, teils dank eigener Fertigung. Örtliche Handwerksbetriebe und andere Unternehmen erteilen Zulieferaufträge und übernehmen Absolventen des VITTC. Laut OECD zählte Nigeria 2002 zu den 20 ärmsten Ländern der Welt - trotz reicher Bodenschätze, zumal Erdöl, dank blühender Korruption. In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas, leben mehr als 70% der rd. 130 Millionen Menschen unterhalb der international definierten Armutsgrenze (weniger als 1 US$ pro Kopf und Tag). Für Kinder aus armen Familien ist die Aussicht, arbeitslos zu werden, fast gewiß. Hauptgrund der immensen Arbeitslosigkeit ist der Mangel an beruflicher Ausbildung. Wer ein Handwerk gelernt hat, findet Arbeit.

 

Gemeinsam mit CIDJAP, Träger und Betreiber des VITTC, haben wir die Lösung einer unabhängigen Wasserversorgung für das Schulungszentrum und das Wohnheim für 34 Auszubildende, die von weiter herkommen, studiert. Soweit möglich, soll auch die unmittelbar benachbarte Wohnbevölkerung profitieren. Gemäß der Studie wird in der Regenzeit das Regenwasser von den Gebäudedächern in Erdtanks gesammelt und von hier aus nach Bedarf in Hochtanks gepumpt (Phase 1). Ergänzend wird dann, auch über die Regenzeit hinaus, Oberflächenwasser aus dem nahen Ogbete-Bach aufbereitet und in Erdtanks gespeichert (Phase 2).

 

Im Jahr 2008 half RDS mit Euro 3.000 zur Finanzierung von Wasserlieferungen p. Tankwagen bis – vornehmlich aus Spenden – Euro 70.000 beisammen waren für die Phase 1 des Projekts, die im Frühjahr 2009 durchgeführt wurde. Zugleich weckten Kontakte zu Förderern aus Kreisen der Rotary-Clubs deren Interesse an dem Projekt, nicht zuletzt nach eigener Kenntnisnahme vor Ort. Sie stellten in Aussicht, die Kosten der Ausführung von Phase 2 im Jahr 2010 (ca. Euro 65.000) – wenn nicht ganz, so doch weitgehend – ihrerseits zu bewältigen.