Wir werden aus dieser Krise gestärkt herauskommen!

Guatemala gehört zu den Ländern Lateinamerikas, die auf die Bedrohung des Virus COVID-19 am schnellsten reagiert haben, sicherlich im Bewusstsein der Anfälligkeit des Landes vor den Folgen einer solchen Pandemie. Eine zeitliche Ausgangssperre (vom 06.00 bis 16.00 Uhr) wurde im ganzen Land verhängt, der öffentliche Transport und der Schulunterricht eingestellt. Tagelöhner auf den Feldern, Straßenverkäufer, Friseure oder Restaurantbesitzer durften ihre Arbeit nicht mehr nachgehen. Familien, dessen Einnahmen auch ohne COVID schon kärglich ausfielen, droht Hunger und extreme Armut.

Unser Partner FUNDAP bildet im Rahmen ihres Gesundheitsprogramms 900 Gesundheitspromotorinnen aus. Nach einer einjährigen und von der Gesundheitsbehörde anerkannte Ausbildung sind sie in ihren Dörfern die Anlaufstelle in Fragen Gesundheit: sie entdecken Unterernährungsfälle in den Familien, betreuen chronisch kranke Patienten, begleiten Schwangerschaften. Sie sind mit den Gesundheitsbehörden der Region verbunden und helfen ehrenamtlich dort, wo Not am Mann ist: Sie übernehmen zum Beispiel die Aufgabe, regelmäßige Fiebertestungen in den größeren Gemeinden durchzuführen. 

 

Mit Ihrer Hilfe hat FUNDAP besonders von Hunger und extremer Armut bedrohten Familien ausfindig gemacht. Für 100 von ihnen wollen wir Lebensmittel und Hygieneartikel für die nächsten Monaten zur Verfügung stellen. Die Gesundheitspromotorinnen übernehmen das Verteilen der Lebensmittel und begleiten die Familien während der Corona-Krise. 

 

Auch unsere Ausbildungsprojekte waren von den Präventionsmaßnahmen der Regierung betroffen und erforderten eine schnelle Antwort. In kurzer Zeit und mit viel Eigeninitiative haben die Ausbilderinnen, sowohl im Ausbildungszentrum „El Refugio“ als auch in den 5 mobilen Ausbildungseinheiten, den Kontakt zu ihren Auszubildenden hergestellt und mit viel Phantasie nach Möglichkeiten gesucht, den Ausbildungsbetrieb fortzuführen. Nach einer schnellen Schulung in der Nutzung von Youtube, Canva oder Zoom haben die Ausbilderinnen von Zuhause aus Videos gedreht und diese über Whatsapp an ihren Auszubildenden geschickt. Diese wiederum haben eigene Videos oder Fotos mit den Ergebnissen ihrer Arbeit an die „Seño“ (Lehrerin) zur Bewertung geschickt. „Vor wenigen Wochen war der digitale Unterricht eine Idee für die nächsten drei bis vier Jahren. Heute ist sie – wegen COVID-19 - eine Realität“, so die Projektleiterin in Guatemala.

 


Um die Arbeit der Ausbilderinnen zu erleichtern und möglichst vielen Jugendlichen den Zugang zum Internet zu ermöglichen, hat die Rhein-Donau-Stiftung e.V. mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und der Rivera Stiftung das Lehrpersonal mit Laptops und den Auszubildenden mit Internetdaten ausgestattet. Darüber hinaus haben wir 100 von extremer Armut bedrohte Familien mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für die nächsten 6 Monate ausgestattet. 

 

Und unsere Kleinunternehmer? Restaurantbesitzer haben, wie auch in Deutschland, damit begonnen, ihre Ware zu den Kunden zu bringen bzw. abholen zu lassen. Schneiderinnen haben ihre Produktpalette an die aktuellen Anforderungen angepasst und Schutzmasken für die Menschen in ihren Dörfern hergestellt und günstig verkauft. Schwieriger ist es für die Friseursalons: Sie dürfen erst seit einigen Wochen und unter strikten Hygieneauflagen ihre Arbeit nachgehen. 

 

Unterstützen Sie heute unsere Auszubildenden und ihre Familien in der Krisenzeit, damit diese junge Menschen ihre Ausbildung fortführen können.